Zwei Ausstellungen: „Daniel Hausig. Dynamic Light“und „Szene Ungarn“

Pressemitteilung

Zwei neue Ausstellungen vom 13. Oktober 2019 bis 19. April 2020
– Daniel Hausig. Dynamic Light – Szene Ungarn

Vom 13. Oktober 2019 bis zum 19. April 2020 tauchen Daniel Hausigs Lichtwerke den Ausstellungsraum im Erdgeschoss des Museum Ritter in wechselnde Farbatmosphären. Der Künstler beschäftigt sich seit seiner Studienzeit mit Licht als Malwerkstoff und künstlerischem Medium. Die Ausstellung „Dynamic Light“ zeigt eine Auswahl seiner neueren Arbeiten. Parallel dazu werden spannende Facetten der aktuellen geome- trischen Kunst aus Ungarn im Obergeschoss des Hauses gezeigt. Mit über sechzig Werken widmet sich die Schau Szene Ungarn den Entwicklungen der letzten zwanzig Jahre und stellt ausgewählte Positionen aus Budapest und Region vor.

Bei Daniel Hausig kommt die Farbe nicht aus der Tube, sondern aus der Steckdose. Für seine minimalistischen Farblichtobjekte verwendet der Künstler innovative Technologien wie digitale LEDs und zeitbasierte Lichtsteuerungen. Dabei bleibt das Licht seiner Objekte und Skulpturen nicht statisch, sondern ist ausgesprochen dynamisch. Es verändert sich fortwährend nach einer vorab vom Künstler festgelegten Lichtregie. Durch die Abstrahlung wird auch der Umraum in verschiedene Farbstimmungen getaucht und der Betrachter in ein sinnliches Farbenspiel gehüllt. So verdankt etwa die Licht-Sound-Installation „Pool“ ihre poetische Raumwirkung einem meditativ langsamen Farbenspiel, das Wellenbewegungen assoziiert. Beim mehrteiligen Werk „Wetterleuchten“ wechseln sich dagegen ruhig fließende und punktuell aufflackernde Farblichtbewegungen rhythmisch ab. Dieser atmosphärische Lichtwechsel erinnert tatsächlich an das außergewöhnliche Naturschauspiel des Wetterleuchtens.
Das Licht ist auch das zentrale Thema von Daniel Hausigs Fotografien. Häufig sind sie auf Reisen oder auf nächtlichen Streifzügen entstanden: Mal bilden sie Hotelzimmer ab, mal Unorte wie Abrisshäuser oder Industriebrachen; in wieder anderen schwingt das Thema des verlorenen Paradieses mit. Markantes Merkmal der Foto-Arbeiten ist eine geradezu surreal wirkende Lichtlinie, die sich durch das Bildgeschehen schlängelt. Es handelt sich dabei um einen LED-Lichtschlauch, wie er in der Werbeindustrie verwendet wird. Dieser illuminiert nicht nur die Umgebung, sondern steht auch für den seit einiger Zeit weltweit zu beobachtenden Lichtwandel, der sich mit der massenhaften Verwendung von LEDs vollzieht. Sie tauchen unsere Städte und Gebäude in ein synthetisches, kaltes Weißlicht und verändern ganze Stadtbilder und Lebensräume, ästhetisch wie kulturell.
Daniel Hausig (*1959 in Kreuzlingen, CH) ist seit 1999 Professor für Licht und Intermedia an der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Er lebt und arbeitet in Hamburg und Saarbrücken.

Szene Ungarn
Die Ausstellung richtet den Blick auf aktuelle Tendenzen der geometrischen Kunst aus Ungarn. In Budapest und auch darüber hinaus hat sich in den letzten zwanzig Jahren ein beein- druckendes Spektrum an spannenden künstlerischen Praktiken entwickelt, die auf einer klaren und reduzierten Formensprache basieren. In vielen künstlerischen Positionen ist der Einfluss des russischen Suprematismus, des Bauhauses und des internationalen Konstruktivismus spürbar. Das Obergeschoss des Museums präsentiert über sechzig Gemälde, Zeichnungen, Fotografien, Objekte und Plastiken von vierzehn Künstlerinnen und Künstlern, die stellver- tretend für die Lebendigkeit und Vielfalt der „Szene Ungarn“ sind. Darunter befinden sich sowohl Werke von älteren Generationen – den sogenannten Neo-Avantgarden der Sechzigerjahre – als auch von jüngeren und aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern.
Die zeitgenössische geometrische Kunst aus Ungarn kann sich auf bedeutende Vorläufer aus dem 20. Jahrhundert berufen. Ungarische Avantgardisten wie zum Beispiel der Bauhaus- Lehrer László Moholy-Nagy sowie der Dichter, Publizist und Maler Lajos Kassák haben mit ihren experimentellen Schöpfungen die internationale Bewegung des Konstruktivismus entscheidend mitgeprägt. Ihre Arbeiten und Ideen stellen vor allem für die jüngeren Künstler der Ausstellung wichtige Anknüpfungspunkte dar. Eine weitere Phase der künstlerischen Neuerungen setzte in Ungarn in den Sechzigerjahren ein, als eine junge, progressive Generation sich der Farbfeldmalerei zuwandte oder ihre Werke nach konzeptionellen Vorgehensweisen schuf. Einige der wichtigsten Protagonisten von damals, Dóra Maurer, Imre Bak und István Nádler, sind in der Schau mit ihren neuesten Arbeiten vertreten.
Ausstellungsbeteiligte:
Imre Bak, Levente Bálványos, László Zsolt Bordos, Árpád Forgó, Tibor Gáyor, István Haász, Tamás Kaszás, Károly Keserü, Ádám Kokesch, Dóra Maurer, István Nádler, Eszter Poroszlai, Anikó Robitz, Kamilla Szíj

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